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Netzwerktreffen 2013


Bericht zum 13. Treffen des Netzwerks Lesben und Buddhismus, 9.-12. Mai 2013, Frauenbildungshaus Zülpich

Mitte

Donnerstag 09.05.2013
Karin begrüßt die Frauen und erläutert den Zeitablauf. Danke Dir für die Moderation! Es wird ab Donnerstag Abend ab der Nachtruhe bis einschließlich dem Frühstück am Samstag jede für sich die Zeit im Edlen Schweigen verbringen. Wir begrüßen in unserer Mitte zwei neue interessierte Teilnehmerinnen. Zum gemeinsamen Kennenlernen und Ankommen folgen wir kurzweiligen verbindungsstiftenden Übungen von Karin. Leider konnte Angelika Stemmer als eine unserer zwei Meditations-Begleiterinnen (autorisiert von Ayya Khema) aus familiären Gründen kurzfristig nicht anreisen. Wir wünschen alles Gute! Die Praxisanleitung übernimmt nun ganz Petra mit dem Blickwinkel des tibetischen Buddhismus. Die morgendlichen Körperachtsamkeitsübungen Conny, Lydia und Xenia. Wir beschließen den Abend mit stillem Sitzen und achtsamem Atmen.

Freitag 10.05.2013
Mit Conny erleben wir einen flotten, Yoga-inspirierten Morgen. Vielen Dank, Conny! Petra weist uns mit dem Hinweis, dass am heutigen Neumond im tibetischen Mondkalender der 4. Monat, der Monat der Erleuchtung des Buddha, beginnt, schön in den Freitagmorgen ein. Sie erläutert die so genannten vorbereitenden Übungen mit den Niederwerfungen und den beteiligten Visualisierungen. Wir wiederholen dreimal die Niederwerfungen und die Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha. Wir sitzen und meditieren. Unser Geist kommt mit dreimal sieben achtsamen Ein- und Ausatmen-Zügen zur Ruhe. Petra erläutert die vier „Gedanken, die den Geist zum Dharma hin wenden“ und leitet uns zu jeweiligen dazu bezogenem Innehalten an. Dann führt leitet sie über zum Hauptthema des Treffens, der Reflexion unserer eigenen Praxis. Nach einer kurzen Übung zur Entspannung, gut geeignet bei theorielastigem und intellektuellem Zuhören, folgt die Einleitung zur Einzelarbeit mit dem Fragenkatalog (siehe PDF): Im tibetischen Buddhismus wird der Weg durch drei Aspekte strukturiert:

  • die (innere/geistige) Sichtweise; die Motivation/Herangehensweise: was und wozu meditiere ich?, welche heilsamen Strukturen möchte ich im Geist entwickeln?; wo komme ich her?, wo will ich hin und womit?; so positiv wie möglich.
  • Meditation, in dem Sinne, sich an etwas Heilsames zu gewöhnen; das rechte Bemühen mit allen Kräften, mit einem mittleren Weg, nicht so gespannt, nicht zu nachlässig, mit tiefgründiger und lang anhaltender Konzentration. Meditation dient als geistiges Übungslabor für den Alltag.
  • das tatsächliche Verhalten und die gelebten ethischen Einstellungen

Auf dieser Basis gingen wir dann in eigener schriftlichen Reflexion/Schreibmediation durch die 15 von Petra vorgestellten Fragen. Anschliessend erfolgte ein Austausch in Kleingruppen.
Wir danken Petra für die ausführlichen, interessante und nachdenklich stimmenden Anleitungen und Erläuterungen und für den tollen anregenden Fragenkatalog, an dem sich auch Angelika in der Vorbereitung beteiligt hatte. Danke Dir, Angelika, für die formulierten Reflexionsschritte.
Nach dem Abendessen in Edlem Schweigen schließen wir den Abend mit einem Film über Film über Buddhas kämpferische Nonne, Jetsünma Tenzin Palmo, zur Einstimmung des Themas Tara-Klause in Zülpich ab.

Samstag 11.05.2013
Atmen, Spüren, Visualisieren, Yoga und achtsame Körperarbeit mit Lydia lockt in den Samstagmorgen. Vielen Dank für Deine Anleitung, Lydia. Wir sitzen mit dreimal sieben Atemzügen und dem (anschließenden) Bewußtsein für

  • die jetzige kostbare Gelegenheit ohne Selbstverständlichkeit
  • im jetzt Tun, die Möglichkeit zu nutzen
  • mühen um Auflösung durch ein bewußtes ernsthaftes Praktizieren, aus den Mustern Aussteigen, hin zur geistigen Freiheit.
  • das Bemühen um Auflösung des fortgesetzten Leidens (Verbleib im Hamsterrad) und die Hilfe für andere Wesen zur Überwindung der Leiden.

In der Großgruppe sammeln wir die einzelnen Ergebnisse und Einsichten zum Fragenkatalog (Auszug):

  • meine Motivation, mein Entwicklungwunsch ist weiter und offener geworden
  • Retreat- und Meditationserfahrungen sind beim Erzählen und Zuhören persönlich berührend; im Alltag gibt es oft nur wenig Austausch darüber
  • Meditieren ist eine Form der Selbstliebe und deswegen vermeide ich sie auch, hier habe ich in den Spiegel geschaut
  • auch Körperarbeit bietet einen Zugang
  • Stille wirkt; was soll aber wirklich passieren?, will ich mehr, als zur Ruhe kommen?
  • ich hatte alles erreicht, was ich wollte, war aber nicht glücklich, das war der Einstieg.
  • Stille ist einzige Konstante im meinem Leben angesichts der ständigen Veränderungen. Sie ist für mich Basis und Rückzugsort.
  • Dinge so nehmen, wie sie kommen: Meditation und wertschätzender Austausch sind sich darin sehr ähnlich
  • das Faszinierende in mir erforschen
  • ins Jetzt kommen ist das Schwerste überhaupt
  • das Sitzen ist in der Gruppe leichter und länger möglich als allein
  • Alltagspraxis = Mettapraxis
  • Rolle der Sangha; die eigene Tendenz bemerken, Teile von Verantwortung anderen zuzuschieben

Im Gruppendialog entstehen folgende Anregungen:

  • Austausch in der Praxis per „Zwiegespräche“ (vgl. die Anleitung von Bernhard Glassmann für den „Kreis des tiefen Zuhörens“)
    • Zeugnis ablegen, alles hat Raum
    • Verwendung eines „talking stick“
  • Mentorin und Wegbegleiterinnen
    • Wo, wann, wo suche ich?
    • Jede gesteht sich selbst Autorität zu; die eine gibt der anderen Autorität für den Moment
    • Authentisch sein, nah beieinander
    • Leer sein von Konzepten
    • Umarmen, eingeladen fühlen, weich werden, feinere Qualitäten
  • „Wenn andere ihre Erfahrungen in Worte fassen, wie behelfsmäßig die Worte auch sind, dann ist das vielleicht ein Licht, was für mein Sitzen dann hilfreich ist.“

Ein passendes Schlußwort für den Samstagvormittag und damit das Ende des Themenblocks.

Nach dem Mittag treffen wir uns zu verschiedenen Kleingruppen; vielen Dank an Nicole für die Moderation:

  • Vorbereitung Projekt Tara-Klause Zülpich
  • Artikel zu säkularem Buddhismus/Buddhismus 2.0 aus Heft Buddhismus aktuell 2/2013
  • Körperübung aus MBSR: Body-Scan
  • Methode Rundgespräch (indianisch) bzw. „Kreis des tiefen Zuhörens“ (Zen Peacemaker)

Beim traditionellen Samstagabend-Programm sind die Sinne gefragt: nach dem gemeinsamen genussvollen Abendessen mit Buffet folgt Kreistanz–feeling mit und durch dankenswerterweise Nicole, Rituale am Lagerfeuer, Stimmbänder und Gitarrengriffe. Vielen Dank Maria R. für Dein Gitarre begleiten und Deine Liederhefte. Danke an alle die stimm-vollen und stimm-sicheren Sängerinnen. Danke an alle, die das Feuer entfachten. Dank auch an die Wettergöttin
~~~ Großen Dank an die Zülpichfrauen für die Unterstützung, die leckeren Speisen und das angenehme Ambiente.

Sonntag 12.05.2013
Der letzte Morgen wird von Xenia mit bewegtem und stillem QiGong im Sitzen angeleitet. Vielen Dank auch Xenia.
„Wir sind an diesem Wochenende eine Sangha geworden“ – mit diesen Worten übernimmt Nicole weiterhin die Moderation zum Rückblick auf die Tage in Zülpich. Vielen Dank Nicole.
Hier ein paar Stimmungsbilder:

  • Standort „wo ich bin“ ist klarer geworden
  • „im Schweigen gibt’s kein Ausweichen“
  • Austausch über Erfahrungen mit den Schweigephase hat gefehlt
  • Fragekatalog war zentral, wird weiter wirken, hat Konsequenzen
  • Praxisreflexion: wenn ich die Praxis besser verstehe, kann ich sie besser umsetzen
  • Die Atmosphäre war angenehm: friedlich, rund und bunt, war alles drin
  • „funkenweise Erleuchtung“
  • „für mich war es genau das Richtige“
  • noch einmal großen Dank und Respekt an Petra für die Gestaltung und die Anregungen
  • wir sind hierarchiefrei und aus uns selbst schöpfend, da kann ich mit NLuB Entwicklung leben

Das Treffen klingt mit einem Herzensdank und Geschenk an Petra, eine Grußkarte mit Geschenk an Angelika; eine Dankesrunde an Nicole, Maria und Karin als Orgafrauen und mit dem Planungen für die Praxistage im Oktober 2013 aus.

Ausblick: Christine, Teamfrau aus Zülpich, berichtet über das neue monatliche Förderinnenmodell; (auf der homepage www.frauenbildungshaus-zuelpich.de einsehbar).
Thema Praxistage 04. bis 06.10.2013: in Zülpich mit Einweihung der Tara-Klause in Zülpich
~~~ Vielen Dank an Maria R. für die Zuhause-Geschichte für jede, Dein Ritual in der Abschiedsrunde.
Vielen Dank den Gong-Erinnerinnen, Raumbetreuung durch Conny und Jutta, die tolle Orchideen-Mitte
~~~Vielen Danke an die Protokollantin Xenia (für mich eine tolle weitere Möglichkeit zur Reflexion) und schließlich nochmal an Karin, für das unermüdliche Organisieren und Überblick behalten und das wahren von Lernchancen (z.B. durchs Delegieren-Üben).

Danke an Euch alle und alle Wesen, die dieses Treffen so möglich gemacht haben.
Xenia, im Juli 2013

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