Willkommen im Netzwerk Lesben und Buddhismus

Praxistage 2015

Bericht von den Praxistagen des Netzwerkes Lesben und Buddhismus mit dem Thema „Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Miteinander Sein“

vom 16. bis 18.10.2015 im Frauenbildungshaus Zülpich

=> Details, Download Einladungsflyer (PDF)


Freitag, 16. Oktober – Ankommensrunde

Bei der Ankunftsrunde teilt Karin uns mit, dass Katharina Schmidt, unsere Referentin aufgrund einer Erkrankung nicht kommen konnte. Das bedeutet, dass die inhaltliche Gestaltung der Kreisgespräche, die von Katharina geplant waren, nun von den Orgafrauen übernommen werden.  Wir, die Teilnehmerinnen, ermutigen Karin, Nicole und Petra, so gut es geht, an uns zu delegieren und Teile des Programms an uns abzugeben, bzw. das Wochenende gemeinsam zu gestalten.
Wir besprechen den ungefähren Ablauf der nächsten beiden Tage und beschließen den Abend mit einer Meditation in der Tara-Klause.

Samstag, 17. Oktober – Zwei Kreisgespräche und ein Achtsamkeits-Spaziergang

Vor dem Frühstück führt uns Xenia in Übungen aus dem Bewegten QiGong ein. Danach eine halbe Stunde Stilles Qi Gong im Sitzen.Mitte PT 2015

10:00 Uhr
Nach 30-minütigem Stillen Sitzen steigen wir in die Praxis des Kreisgesprächs ein. Als erstes lesen wir gemeinsam die Regeln für das Kreisgespräch durch und klären für uns wichtige Fragen.
-    Was tun wir, wenn eine während des Gesprächs rausgeht?
-    Wie kann ich eine Frage (nach etwas aus dem Kreisgespräch) stellen, die mir im Kreisgespräch hochkommt?
-    Soll eine Uhr während des Gesprächs weitergegeben werden, damit jede ca. drei Minuten Redezeit hat?
Nach einem regen Austausch über das Vorgehen bei eventuellen Konflikten leitet Nicole mit Katrin, die auf die Einhaltung der Regeln achtet, das erste Kreisgespräch an.
Aus den von Katharina vorgeschlagenen Themen einigen wir uns auf das Gespräch über das Thema:
"Meine Erfahrungen mit Familie und Gemeinschaften: Schönes, Schmerzhaftes … Wo komme ich her?"

Vor dem Mittagessen spüren wir nach und besprechen, was für uns am Nachmittag ansteht.

14:45 Uhr
Der Achtsamkeits-Spaziergang angeleitet von Xenia war für mich eine wunderbare Erfahrung, mit der Gruppe schweigend durch die Landschaft zu gehen.
Am Anfang, in der Mitte und am Ende des Spaziergangs gab Xenia uns wunderbare einleitende Worte, Einladungen zum achtsamen Gehen:
 Als erstes ging es um das Wie des Gehens: Wahrnehmen des Untergrundes, der Berührung mit der Erde, des Getragen Werdens.
Der zweite Abschnitt widmete sich dem Ziel des Weges, wohin gehe ich und wer begleitet mich, wer sind meine Vorbilder, meine Begleiterinnen, wen/was möchte ich auf meinem Weg mitnehmen?
Und am Ende durften wir nachspüren und innerlich die Dankbarkeit ausdrücken für den (Lebens-)Weg, den wir gegangen sind/gelebt haben.

Danach gab es ein gemeinsames Kuchen-Essen: auch im Schweigen und mit viel Genuss.

16:30 Uhr
Karin leitete das zweite Kreisgespräch an, dessen Thema sich auf unsere Wünsche/Bedürfnisse im gemeinschaftlichen Leben bezog:
 „Meine Sehnsucht in Bezug auf Gemeinschaften:
- was wünsche ich mir?
- woher weiß ich, dass es mich nährt?“

Nach dem Gespräch gab es eine Blitzrunde, und es war schnell klar, dass zwei Kreisgespräche an einem Tag vollkommen genug sind, da sie sehr intensiv und reichhaltig an Gefühlen, Bildern und Gedanken sind.
Es wurde von allen für gut befunden, nach dem Abendessen eine Tara-Praxis zu machen.

20:00 Uhr
Nach dem Abendessen führten wir die Praxis der Grünen Tara durch, die von Ira vorgelesen wurde.  


Sonntag, 18. Oktober

Vor dem Frühstück gab es wieder das Bewegte und danach das Stille Qi Gong, angeleitet von Xenia.

10:00 Uhr
Abschlussplenum

Als Feedback zu diesem wie immer kurzen Wochenende gab es folgende Aussagen:
-    Das Orgateam bedankte sich für das „abgeben dürfen“ der Verantwortung für das Gelingen der  Praxistage bei den Teilnehmerinnen.
Alle fanden die Teamfrauen entspannt, inspirierend und tragend. Es tat uns gut, uns darin zu üben, die Verantwortung für die Gestaltung und den Erfolg des Seminars mit zu übernehmen.
Karin hat ein Geschenk für Katharina, ein Armband aus Bergkristallen, besorgt. Was ihr mit einem Genesungswunsch und Grüßen von uns allen per Post zugeschickt wurde.
-    Die Kreisgespräche hatten bei allen eine tiefe Wirkung hinterlassen: Eine Methode, die Nähe schafft, ohne einer zu nahe zu treten; Raum und Vertrauen entstehen lässt; Offenheit und bei-sich-Bleiben ermöglicht; neue Perspektiven eröffnet und Verbundenheit schafft; Bewusstsein und Authentizität fördert.

Was wollen wir beim nächsten Netzwerktreffen thematisieren/praktizieren?
Es waren Wünsche nach:

  • Kreisgesprächen zum Thema: sich trauen/Vertrauen; Heimat, was ist das für mich? (aus dem aktuellen politischen Geschehen – Flüchtlinge);  Ravensbrück-Geschichte mit Katharina
  • Meditationspraxis: vertiefte Meditationspraxis; mehr Meditation zum Thema buddhistische Ethik; Vipassana
  • Engagierter Buddhismus: buddhistische Frauen im Gespräch heute - ihre Geschichte
  • Tanz als Meditation; Improvisationstanz
  • Körperübungen: Qi Gong; Yoga…


Nach dem Plenum feiern wir im Garten bei Sonnenschein ein Feuer-Abschiedsritual. Wir übergeben all unsere Wünsche der Transformationskraft des Feuers und legen uns gegenseitig ein Bändchen-Armband als Erinnerung an unsere Verbindung um.

Es war ein rundes und reichhaltiges Wochenende für mich, mit Erkenntnissen über mein „So Sein“ in meiner WG und Lebensgemeinschaft. Es wurde klarer, was mir wichtig ist und weshalb ich mich manchmal selber aus der Gemeinschaft ausschließe oder mich nicht einbringe. Wir alle sind uns einig, dass Kreisgespräche weiterhin bei unserer Treffen eine „spirituelle Praxis“ bleiben sollen.

Gruppe PT 2015

Termine 2016:
Das nächste Netzwerk-Treffen findet vom 26.-29. Mai 2016 in Zülpich statt.

Ira lädt das NLuB in den Norden, in das das neue Meditationszentrum „Bhavana Vihara“ in Riethausen ein. Sie klärt, ob es an dem für die nächsten Praxistage angedachten Termin von Freitag, 30. September bis Montag (in D Feiertag) 3. Oktober 2016 geht und ob es praktisch durchführbar ist. Denn leider gibt es im Meditationszentrum selber noch keine Übernachtungsmöglichkeiten.

Bericht: Ira

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