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Praxistage 2013


Praxistage 2013
Grüne Tara: Vorbild für freie und mutige Frauen
mit Isa Roth

Termin: 4. bis 6. Oktober 2013

Zum Nachlesen: Detail-Anküdigung und den endgütigen Flyer(PDF)!

Ein Potpourri an Eindrücken:

 

Frauen weben ein lebendiges Netzwerk

Mitte

Dadurch, dass wir auch in die praktische Gestaltung der Meditationstage eingebunden waren, trugen wir alle zu der guten Energie bei, die deutlich spürbar wurde. Wir teilten die Aufgaben, die in der Küche, im Meditationsraum und bei der Betätigung des Gonges anstehen, unter uns auf und führten sie in Achtsamkeit durch. Eine Gruppe von Frauen setzte die Idee aus einem der vorigen Treffen um, einem der Zimmer des Frauenhauses ein neues Gesicht zu geben. Inspiriert von der buddhistischen Nonne Jetsunma Tenzin Palmo richteten sie dieses Zimmer als Taraklause ein. Sie strichen die Wände und gaben dem Raum die Atmosphäre einer Meditationsklause, die wir dann auch zusammen zeremoniell einweihten. Im achtsamen Umgang miteinander entstanden auch neue Ideen. So schmückte eine Frau die Treppe mit Kastanien und zeigte somit den Weg vom Gruppenraum zur Klause. In den gut durchdachten Abläufen und liebevollen Details wurde die gute und fürsorgliche Planung des Orgateams sichtbar.

Der krönende Abschluss war für mich das Widmungsritual im Kreis, in dem alle ein Band weihten und widmeten und jeweils einer Frau um den Arm banden. So unterschiedliche Schätze von Frauen, die sich einwebten in das Netz und Verbundenheit spürbar machten. Für Frauen in der heutigen Zeit vielleicht nicht ungewöhnlich - im Kontext von Buddhismus, in dem hierarchische Strukturen noch sehr verbreitet sind, war das für mich eine Wohltat.

Frauen pflegen ihre Identität und schauen über Grenzen

Wir waren Frauen aus unterschiedlichen buddhistischen Traditionen von tibetischem Buddhismus über Mahayana bis hin zur Theravada-Tradition. Darunter gab es langjährig Praktizierende genauso wie buddhistischen Neueinsteigerinnen. Jede hat ihre eigene Praxis, die sich in einer oder mehreren Traditionen gründet und gleichzeitig gab es so viel Offenheit für Begegnung und Auseinandersetzung mit der grünen Tara.

„Das erwachte Herz“- Tara ist lebendig

Noch immer bin ich berührt  von der Idee des „erwachten Herzens“, einem Geldtopf in der Mitte des Kreises. Frauen konnten während des Kurses Geld hineingeben oder für sich herausholen, so wie es für sie gerade stimmig war. Nichts wurde dokumentiert oder kontrolliert, alles geschah in Eigenverantwortung. Somit konnten sich Frauen, je nach ihren Bedürfnissen, Unterstützung für ihre Teilnahme an den Praxistagen annehmen oder sich in Großzügigkeit üben.

Das Taraklause-Ritual am Sonntagvormittag

Tara-ThangkaDie Taraklause wurde vor dem Treffen von Xenia und Lydia frisch gestrichen, mit Fotos geschmückt und mit Lesestoff bereichert. Petra organisierte ein tibetisches Thangka mit der grünen Tara und Wandschmuck mit Glückssymbolen. Am Sonntag standen dann zwei Torhüterinnen feierlich vor der Tür der Taraklause, schenkten uns symbolisch ein paar Tropfen Wasser zur Reinigung und gewährten der Gruppe und einer Vertreterin der Zülpich-Frauen Einlass. Im Raum entstand eine feierliche Stille. Wir würdigten die Wurzeln buddhistischer Frauengeschichte, dann die Frauen, die Zülpich prägten und noch immer mitgestalten, später Tenzin Palmo, uns selbst und die Frauen, die diesen Ort in Zukunft besuchen werden. Wir sangen das Tara-Mantra und jede, die wollte, trat vor und widmete den Raum in ihrer Weise. Jede gestaltete daraus ihr individuelles Ritual und bekräftigte es mit einem Fingerschnipsen. War zu Beginn des Treffens das Zimmer so leer, kühl und kahl, so war es zum Ende angefüllt mit Frauenenergie, Wärme, Heilung und Licht. Ein Raum verwandelte sich zum „heiligen“ oder besser gesagt zum „heilsamen Raum“! Emaho- wie wunderbar!

Weitere Stimmen, direkte Rückmeldungen am Sonntagmittag

Ein wundervoller Ort mit Stille, Natur und der Kombination von Altem (Fachwerk) und Neuem, Modernem. Ich habe hier Frauen getroffen, die um das Dunkel, den Schmerz und das Leid im Leben wissen und auch den Mut haben, es anzusehen und trotzdem, oder gerade deshalb das Helle, die Liebe, die Freude und Schönheit des Lebens feiern. Es ist ein fantastisch schönes Gefühl von Verbundenheit vorhanden.

In Taras Blick erkenne ich, wer ich wirklich bin. Sie ist lebendig in mir und gibt mir Mut, meinen eigenen Weg weiter zu gehen.

Das Netzwerk trägt und verknüpft, es gibt Halt und verbindet.

Mit Tara habe ich eine ganz neue Seite am Buddhismus kennengelernt, die meine Praxis sehr bereichert. Mir ist zum ersten Mal eine Gottheit begegnet, bei der ich das Gefühl habe, dass sie meine Widerstände gegenüber allem „Heiligen“ aushalten kann.

Tara hält uns den Spiegel vor. Meine Schatten sind sichtbar - ich sehe die Schatten der Anderen, und dennoch spüre ich Verbundenheit. Tara hilft allen, die auf dem Weg sind. Wir sind bereits erwacht und haben eine Buddha–Tara–Natur. Diese Aspekte haben mich besonders berührt und haben viel für meine alltägliche Praxis anklingen lassen.

Das Wochenende war überraschend „kurzweilig“ – im Fluss zwischen Meditationseinheiten, Vorträgen, Ritualen, Austausch, Mitteilen und Schweigen. Ich nehme mir etwas Gelassenheit mit und Kraft und Zuversicht. Und ich werde wieder öfter meditieren!

Tara ist überall, für mich jetzt auch in Zülpich (wo sie ja immer schon war). Durch Tara ist für mich das NLUB lebendig geworden - und dadurch Tara noch lesbischer. Durch Isa ist Tara für mich noch ein Stück wichtiger, lebendiger und „schöner“ geworden. Große Dankbarkeit, alles geschieht (fast) von selbst. Durch Tara habe ich jetzt erst entdeckt, wie gerne ich singe, auch hier an diesem Wochenende wieder.

Taras linke Hand als Spiegel: ich schaue rein und sehe mich und was ich sein könnte, meine Buddha-Natur. Eine Gottheit als Erinnerung, dass wir das erleuchtete Wissen schon haben. Wir müssen nur loslassen, um es wieder zu finden. Die Bilder und Beschreibungen von Tara nehme ich mit in mein „anderes Leben“.

Für mich hat sich durch die Vorstellung von Tara mein feministisch geprägtes Bild der großen Göttin mit dem Buddhismus verbunden. Ich kann in Tara ähnliche Qualitäten sehen wie in den Göttinnen, die mir durch die Jahreszeitfeste vertraut geworden sind. Dadurch stehen diese beiden Welten, die mir beide wichtig geworden sind, nicht mehr isoliert nebeneinander und ich kann sie besser integrieren.

Das Bild der Tara als eine weibliche göttliche Energie, die leicht zugänglich ist und gleichzeitig mit allem Leben und Sterben verbunden ist.

Eine gute Mischung von Meditation und Aktivität. Das macht Mut und auch Spaß.

Das Wochenende im Netzwerk, voll mit Taras liebender Energie, ist heilsam für mich gewesen. Viele Erfahrungen von Tendrel, glücksverheißenden Verbindungen. Es war schön – möge es bleiben und sich verbreiten. Mögen wir alle rasch zum Wohle aller Buddhaschaft erreichen. Tara und Tenzin Palmo! Ein ganz besonderes Lesben- und Buddhismuswochenende, und das an einem traditionsreichen Frauenort. Ich habe es sehr genossen, viel gelernt und viel erfahren.

Eine bewegte, berührte, lesbische Schnecke macht sich auf eine Pilgerreise. Sie trifft weitere Tara-Schwestern unter einem Apfelbaum im Garten von Zülpich. Dort sprechen sie über weibliche Weisheiten und singen von Herzen die Tara-Weise. Genährt und beheimatet macht sie sich auf zur nächsten Etappe.

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